Alle Jahre wieder zieht es mich, sobald die Tage sonniger werden, ein Wochenende nach Holland. So auch dieses Jahr an Pfingsten. Nach einer guten Stunde Fahrt lasse ich den Alltag in Deutschland zurück und zeitgleich mit der Grenzüberschreitung stellt sich das perfekte Urlaubsfeeling ein.

In meiner Lieblingsstrandbar relaxen Paare, deren Kinder Sandburgen bauen, und Singles, die bei Prosecco die Sonne genießen, in gemütlichen Lounge-Sesseln. Der DJ legt Café del Mar auf und ich spüre, wie Musik und Meeresluft mich tief durchatmen lassen. Ich bin ganz in der Gegenwart, die Gedanken fliegen vorbei und ich kann mich kaum satt sehen an der Lebensfreude um mich herum. Das Service-Personal ist aufmerksam, freundlich und entspannt und schafft es trotz Trubel spielend auch Sonderwünsche zu erfüllen.

Drei Dinge fallen mir ins Auge: Erstens, die meisten Holländer sind größer als der Durchschnittsdeutsche. Keine Berge, die das Wachstum begrenzen könnten. Zweitens, die meisten Holländer erscheinen unkomplizierter. Der Kunde ist König und Kinder sind auch Menschen. Drittens, die meisten Holländer machen einen fröhlicheren Eindruck. Lächeln gehört zur Grundausstattung und einen lustigen Spruch gibt’s gratis dazu.

Woran liegt es? Der wissenschaftlich nachgewiesene Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung, Körpergröße und Zufriedenheit scheint in den Niederlanden nicht zu stimmen. Frikandel, Fritjes & Frittiertes stehen dort täglich auf dem Speiseplan. Nachdem ich mir genüsslich einen Apfelpfannkuchen habe schmecken lassen, merke ich, dass Pannekoeken definitiv glücklich macht. Doch wie lange hält die Wirkung an?

Langfristiger schaffen wir uns Lebensfreude nur durch eine positive Einstellung. Nun können die wenigsten von uns einfach auf einen Knopf drücken und gute Laune verströmen, wenn sie gerade in einer depressiven Phase stecken. Doch Sprosse für Sprosse können wir die Leiter zum Glücklichsein erklimmen. Überlegen Sie einmal für sich, welche emotionalen Zwischenschritte für Sie von „Depression“ bis zur „Glücksseligkeit“ führen. Vielleicht tut Wut erst einmal gut, um aus einer Resignation heraus zu kommen. Nach der Wut kommen möglicherweise Rachefantasien auf, die sich dann allmählich zu Gleichgültigkeit abschwächen und angenehmere Gefühle wie Verständnis erlauben. Damit ist der Weg frei für Vergebung, positive Energie und schließlich reiner Freude.

„Wenn Du besonders ärgerlich und wütend bist, erinnere dich, dass das menschliche Leben nur einen Augenblick währt.“ Ob Marc Aurels Worte oder die folgende Buchempfehlung: Sie können eine Menge dafür tun, sich gut zu fühlen – mit und ohne Pfannkuchen. Viel Spaß beim Selbst-Coaching!